Während die einen darauf warten, dass alles wieder normal wird, nehmen andere die Neuerungen zustimmend an, die die letzten beiden Jahre mit sich brachten. Die Pandemie hat unsere Arbeit verändert, unser Leben und ebenso Leistungsbeurteilungen. Dabei war bei Weitem nicht alles schlecht. Mehr denn je versuchen Unternehmen herauszufinden, was der beste Weg ist, um besser und effektiver zu arbeiten und machten den Weg frei, für eine neue und offene Arbeitsweise. Auch Überschneidungen der Arbeit mit dem Alltag werden anders bewertet und neu erfunden.
Um eine neue Phase der Karriere oder neue Projekte im Team einzuleiten, können Leistungsbeurteilungen durchaus hilfreich sein.
Verfassen Sie Ihre eigene Selbsteinschätzung
Nicht nur die Beurteilung der eigenen Leistung fällt manch einem schwer – auch die Waage zu finden zwischen Eigenlob und Kritik.
Wie schreibt man also am besten seine eigene Beurteilung?
1. Finden Sie Beweise, die Ihre positive Entwicklung belegen
Selbst wenn das Gesamtbild stimmt – Vorgesetzte können sich nicht immer automatisch an jeden Gewinn und jeden positiven Beitrag Ihrerseits erinnern. Auch Sie selbst haben eventuell beim Schreiben Ihrer eigenen Selbsteinschätzung nicht alle Pluspunkte auf dem Schirm, die Ihre eigene Arbeit wertvoll werden lässt. Helfen kann hier, E-Mails und Aufgaben zu durchforsten, um Ihrer Erinnerung auf den Sprung zu helfen. Die Aufteilung der eigenen Beurteilung nach Quartalen hilft beim Wiederfinden und dabei, organisiert zu bleiben.
Tipp: Konzentrieren Sie sich beim Schreiben auf Ihre Stärke bei Arbeiten, die Ihnen am meisten Freude bereiten. So können Sie mitunter den Grundstein legen, zukünftig auch die Aufgaben zu erledigen, die für Sie am interessantesten sind.
2. Eigene Ziele ehrlich darstellen
In der Regel möchten Unternehmen gute Mitarbeiter festhalten, um steigender Mitarbeiterfluktuation entgegenzuwirken. Das ist Ihre Möglichkeit, Ihre Arbeitskraft selbst als wertvoll anzuerkennen und eigene Karriereziele in Ihren Mittelpunkt zu stellen. Wie Ihre Arbeit zukünftig aussehen soll, welche Ziele und Vorlieben Sie haben und auf welche Weise Sie Ihr Unternehmen unterstützen möchten, können Sie oft selbst mitgestalten. Engagement wird genauso gern gesehen, wie ein zufriedener und motivierter Mitarbeiter. Überwiegend gehen Vorgesetzte gern auf Wünsche ein, wenn Sie dafür zufriedene Mitarbeiter erhalten, die motiviert und effektiv arbeiten.
3. Positive Formulierung Ihrer Vorschläge
Innerhalb eines Gespräches mit Vorgesetzten über die eigene Leistung wird nicht selten nach Kritik dem Chef gegenüber gefragt. Nicht immer ist es ratsam, nur Positives als Feedback zu geben. Konstruktive Kritik, die gute Änderungen mit sich bringen kann, hat ebenfalls einen hohen Stellenwert. Hierbei lohnt es sich, potenzielle Gewinne durch gewisse Änderungen hervorzuheben. Positive Formulierungen, Verbesserungen und Möglichkeiten, effektiver zu arbeiten, sollten hierbei eher erwähnt werden, als die Probleme, die zu lösen sind oder welche Schwierigkeiten auftreten könnten.
Für Führungskräfte: 5 Tipps für Mitarbeitergespräche
Um die Beziehung zum Vorgesetzten zu stärken und Gespräche besonders produktiv zu gestalten, gibt es einige Taktiken, die Atlassian im Beitrag "Why performance reviews are different in 2022" näher erläutert.
1. Ressourcen und Informationen vorher bereitstellen
Wer regelmäßig Feedback seiner Mitarbeiter einholt, den überrascht auch während des Leistungsgespräches selten etwas. Schriftliche Beurteilungen sollten dennoch im Voraus dem Mitarbeiter übergeben werden, damit dieser Zeit hat, diese für sich zu durchdenken, zu bewerten und eventuelle Fragen innerhalb des Gespräches zu stellen.
2. Konzentrieren Sie sich mehr auf die Leistungen der Mitarbeiter, als auf die Arbeitsstunden
In der heutigen Zeit kann man die Produktivität nicht unbedingt an der Zeit messen, die ein Mitarbeiter im Büro verbringt. Wertvoller ist es hingegen, wenn der Mitarbeiter besonders gute Leistung innerhalb weniger Arbeitsstunden leistet. Wenn Sie die Leistung anerkennen, nicht aber die Stunden, die sie mehr oder weniger gearbeitet haben, fühlen sich Menschen bestätigt und motiviert, auch wenn Sie neben der Arbeit möglicherweise zusätzliche Herausforderungen zu absolvieren haben.
3. Leistung ist nicht gleich Leistung
Erledigte Aufgaben, erreichte Ziele - die messbaren Erfolge sind nicht immer alles. Auch die Soft Skills und weniger greifbare Qualitäten sollten in der Bewertung berücksichtigt werden. Starke Teamplayer mit besonders positiven Beziehungen zu den Kollegen, Hilfsbereitschaft und Motivation sollten ebenso besonders geachtet und positiv bewertet werden.
4. Wohin geht die Reise?
Um die Arbeit zielgerichteter zu gestalten, sollte eindeutig definiert werden, was Erwartungen, Ziele und Anforderungen an die zu leistende Arbeit sind. Ein Plan als Übersicht über die Ziele (beispielsweise in den nächsten 6 Monaten) zusammen zu erstellen, hilft den Mitarbeitern, ihrer Arbeit einen klaren Rahmen zu geben.
5. Auch schwierige Themen besprechen
Empathie ist schon immer das gewisse Etwas innerhalb der Zusammenarbeit gewesen. Besonders in schwierigen Phasen, wie der Pandemie, tauchen Probleme und Sorgen auf, auf die Vorgesetzte besonders eingehen sollten. Das fördert das Wohlbefinden und die Zufriedenheit des Teams.